Am Stuttgarter Flughafen herrscht seit Montagabend ein ganztägiger Streik des Sicherheitspersonals. Am Dienstag waren Passagiere direkt betroffen.
Passagiere müssen am Dienstag mit Flugausfällen, Verspätungen und langen Schlangen bei den Sicherheitskontrollen am Stuttgarter Flughafen rechnen. Die Gewerkschaft ver.di hat die Beschäftigten im Bereich der Fluggastkontrolle erneut zu einem Warnstreik aufgerufen. Der Streik soll am Dienstag von 3 bis 24 Uhr dauern. Vor einer Woche wurden wegen des Warnstreiks 28 Flüge komplett gestrichen. Was den Flughafen betrifft, ist noch nicht klar, wie viele am Dienstag gestrichen werden. 112 Abfahrt und Ankunft sind geplant.
Im Bereich Personal- und Warenkontrolle befinden sich die Beschäftigten seit Montagabend, 21.30 Uhr, im 24-stündigen Warnstreik.
Flughafen-Tipp: Überprüfen Sie den Flugstatus und planen Sie mehr Zeit ein
Der Flughafen Stuttgart empfiehlt seinen Fluggästen dringend, den Status ihres Fluges zu überprüfen, bevor sie zum Flughafen fahren. Viele Fluggesellschaften mussten infolge der Streikankündigung Flüge streichen oder stornieren. Zudem soll den Passagieren mehr Zeit für Sicherheitskontrollen eingeräumt werden. Am vergangenen Dienstag betrug die Wartezeit teilweise weit über eine Stunde. Die Flughafengesellschaft empfiehlt außerdem, so wenig Handgepäck wie möglich mitzunehmen.
Bisher keine Vereinbarung im Tarifvertrag
Hintergrund des erneuten Warnstreiks sind die schwachen Tarifverhandlungen für die Sicherheitskräfte an den Flughäfen. In den vier bisherigen Verhandlungsrunden konnten sich die 25.000 Beschäftigten im ganzen Land nicht einigen. Die Gewerkschaft fordert unter anderem, dass der Stundenlohn für Luftsicherheitsdienste um mindestens einen Euro pro Stunde erhöht wird.
Flughafenverband warnt vor wirtschaftlichen Folgen des Streiks
Der deutsche Flughafenverband ADV hat der Gewerkschaft vorgeworfen, mit einem weiteren Warnstreik den Flughafen Deutschland zu schwächen. Flughäfen sind zwar keine Tarifpartner, aber von den wirtschaftlichen Folgen direkt betroffen. Das Personal der Fluggast- und Handgepäckkontrolle, die sogenannten Flugsicherheitsassistenten, werden von privaten Sicherheitsdienstleistern im Auftrag der Bundespolizei eingesetzt.
Die Warnstreiks betreffen dem Bericht zufolge nicht nur den Flughafen Stuttgart, sondern auch die Flughäfen Frankfurt, Berlin, Bremen, Hamburg, Hannover, Düsseldorf und Köln/Bonn. Am Donnerstag findet in Raunheim bei Frankfurt eine fünfte Tarifrunde statt.
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