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Die linksautonome Kneipe „Kadterschmiede“ in Berlin muss vorerst nicht gelöscht werden

Seit Jahren streiten sich die Beteiligten vor Gericht. Jetzt hat das Landgericht Berlin entschieden. Die linksautonome Kneipe „Kadterschmiede“ in der Rigaer Straße muss nicht evakuiert werden. Die Klage wurde als unzulässig abgewiesen.

Das linksautonome Lokal “Kadterschmiede” in der Rigaer Straße in Berlin-Friedrichshain kann vorerst bleiben. Das Landgericht Berlin hat am Montag entschieden und eine Klage des Immobilienunternehmens abgewiesen. Es sei nicht zugänglich, weil die Verfahrensbefugnis der Anwälte des Klägers nicht ausreiche, hieß es.

Der Hausbesitzer – ein in Großbritannien ansässiges Unternehmen – fordert die Evakuierung des Pubs. Zudem müssen Betreiber, die sich als Verein organisiert haben, die Nutzung der von ihnen seit Ende 2013 genutzten Räumlichkeiten ohne Miete bezahlen. Da festgestellt wurde, dass der Anspruch nicht zugänglich ist, schloss das Gericht diesen Anspruch nicht aus. Die Entscheidung ist noch nicht rechtskräftig.

In der mündlichen Verhandlung Anfang Februar schlug das Gericht einen Vergleich vor. Dazu sei es aber nicht gekommen, heißt es.

Räumungsklagen der Eigentümergesellschaft wurden in der Vergangenheit abgewiesen. Da dies aber aus inhaltlichen Gründen nicht geschehen sei, sei ein neuer Versuch möglich, so das Gericht. In dem Vergleichsvorschlag schlug das Gericht vor, einen Mietvertrag für die Räume im Teilwohngebäude „Rigaer 94“ abzuschließen. Der Vermieter soll von rückwirkenden Mietforderungen absehen und der Verein künftig 650 Euro Monatsmiete zahlen.

Der Baukomplex „Rigaer 94“ in Friedrichshain mit rund 30 Wohnungen gilt als eines der letzten Symbole der linksradikalen Szene und sorgt seit langem für Kontroversen in der Politik. Der linke Flügel in Berlin hat sich wiederholt gegen die Siege gewehrt.

Ausstrahlung: Inforadio, 21. März 2022, 21:20 Uhr