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Politik: Minus statt Plus – so hart trifft die Inflation die Renten

Wegen der hohen Inflationsraten fordert der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) die Ampelkoalition eindringlich auf, „die Renten nicht anzutasten“. DGB-Vorstand Anja Piel forderte im Gespräch mit unserer Redaktion, dass die Bundesregierung wegen des Wahrnehmungsfaktors auf die geplante Rentenkürzung verzichtet.

Piel betont: „Den Nachholfaktor wieder einzuführen und damit die Lohnrenten zu entkoppeln, war schon immer falsch. Aber bei steigenden Preisen und einer unvorhersehbaren Energiekrise an diesem Plan festzuhalten, ist unverantwortlich. Die Koalition darf die Alten nicht verlassen.“

So funktioniert der Aufholfaktor

Der Fingerfaktor kompensiert die Rentengarantie, die dafür sorgt, dass die Renten nicht sinken, wenn die Löhne sinken. Die fehlenden Renten sollten daher in späteren Jahren kompensiert werden. Der Nachholfaktor ist seit 2018 ausgesetzt und soll nun wieder in Kraft treten. So steht es im Koalitionsvertrag der SPD. Grüne und FDP. Dadurch steigen die Renten im Juli nicht wie zunächst prognostiziert um 5,2 Prozent im Westen und 5,9 Prozent im Osten, sondern nur um 4,4 bzw. 5,1 Prozent, schätzte Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD). am Ende des letzten. Jahr Jahr. Und er fügte hinzu: “Das ist immer noch sehr ordentlich.”

Nun soll es mehr Geld geben als zuletzt angenommen: 5,35 Prozent mehr in Westdeutschland und 6,12 Prozent in Ostdeutschland, wie das Bundesarbeitsministerium am Dienstag (22. März) mitteilte. Sogar das Wiederauftreten des Fingerfaktors wird berücksichtigt. Hintergrund des Anstiegs ist eine überraschend positive Entwicklung der Renteneinkommen.

Viele Renten werden jedoch nicht in Jubel ausbrechen. Da stieg die Inflationsrate weiter an – auf 5,1 Prozent im Februar. Und eine Besserung ist nicht in Sicht – auch wegen des Krieges gegen die Ukraine und der daraus resultierenden Verteuerung von Energie. Marcel Fratzscher, Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), sagte kürzlich in einem Interview mit unserer Redaktion: „Es kann sogar bis zu zehn Prozent gehen.“ Übertragen auf die Renten heißt das: Fazit ist, dass sie verlieren können Kaufkraft wieder – trotz der jetzt zum 1. Juli angekündigten deutlichen Steigerung.

„Nettorenten sind 2021 schon gesunken“

Bis 2021 seien die Nettorenten bereits gesunken, erklärte Piel. „Und schon vor der Energiekrise haben sicher viele ältere Menschen beim Heizen gespart.“ Nun will Finanzminister Christian Lindner (FDP) den Bundeszuschuss zur Rentenversicherung um 500 Millionen Euro kürzen und mit dem Fingerfaktor den gleichen Betrag kassieren. von Renten. Stattdessen forderte die Gewerkschaft: „Die Koalition muss ihren Rentenzuschuss aufrechterhalten und den Fingerabdruck weiter pflegen, das wäre die angemessene gesellschaftliche Antwort auf die Nullrunde und die Preiserhöhung.“

Auch der Sozialverband VdK Deutschland fordert, dass der Fakt-Up-Faktor nicht wieder eingeführt wird. Gleichzeitig kritisiert VDK-Präsidentin Verena Bentele die Pläne der Bundesregierung, Verbraucher von hohen Energiepreisen zu entlasten, als unausgegoren. Bentele sagte unserer Redaktion: „Die Renten profitieren nicht von den Mobilitätszuschüssen der SPD, weil sie als staatlicher Zuschuss mit dem Gehalt zu überweisen sind.“ Deshalb fordert der VdK, dass Rentner mit niedrigen und mittleren Renten ausgezahlt werden einen erheblichen Zuschuss zu ihrer Rente. „Das müssen sie direkt mit ihrer Rente bezahlen. Sie brauchen das Geld sofort“, warnt Bentele.

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