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Erster Eindruck vom neuen Terminal 2 in Berlin

Nur einen Tag vor der offiziellen Eröffnung des neuen Terminal 2 am Hauptstadtflughafen Berlin wurde der Neubau den Medien und geladenen Gästen präsentiert. Wir haben einen ersten Eindruck hinterlassen.

Die Geschichten rund um den Berliner Hauptstadtflughafen sind schon oft erzählt worden. Der BER ist mittlerweile der Motor der Hauptstadt, der aber wegen der Corona-Pandemie noch zeitweise stehengeblieben ist. Aber die Zeiten scheinen sich zu ändern. Der Verkehr zu deutschen Flughäfen nimmt stetig zu. Grund genug für den BER, endlich das neue Terminal 2 zu eröffnen. Das neue Terminal wurde einen Tag vor der Inbetriebnahme gebaut. Das ist mein erster Eindruck vom neuen Terminal 2.

gro Beton

Terminal 1 glänzt mit Architektur und Kunst. Ein großer roter Teppich begrüßt die Passagiere im Zentrum des Hauptgebäudes. Angrenzend befinden sich die einzelnen Inseln, die als Check-in-Bereiche genutzt werden. Das Design kann Geschmackssache sein. Das halten viele für veraltet, von der nötigen Kapazität ganz zu schweigen. Aber das ist genau das Stichwort. Das neue Terminal 2, das sich im nördlichen Bereich neben Terminal 1 befindet, wird zusätzliche Kapazitäten schaffen. Das Gebäude war für 2017 geplant. Das Gebäude wurde dann termin- und budgetgerecht errichtet. Tatsächlich wäre Terminal 2 bei der Eröffnung des BER im Oktober 2020 in Betrieb gewesen. Doch wie Aletta von Massenbach, Geschäftsführerin der Flughafengesellschaft Berlin Brandenburg, auf der heutigen Sitzung feststellte, wäre eine Öffnung zeitlich nicht gerechtfertigt gewesen.

Inzwischen steigen die Fahrgastzahlen wieder. Die Aussichten für die gesamte Branche sind ermutigend. Das neue Terminal 2 kann am 24. März offiziell online gehen. Bis zum Start des Sommerflugplans sind es drei Tage. Ausgangspunkt sollte der Ryanair-Flug FR177 sein. Die Boeing 737 fliegt von Berlin nach London Stansted. Geplante Abfahrt ist um 14:00 Uhr. Tagsüber sollen 13 Flüge vom neuen Terminal abgefertigt werden. Wer aber ein glänzendes Terminal erwartete, war an der falschen Adresse. Terminal 2 ist ein Industriegebäude. Das bedeutet, dass das Gebäude vor allem funktional und nach industriellem Standard gebaut werden soll. Das sieht man von außen, aber vor allem auch im Inneren des Gebäudes. Luftwellen sind zu sehen, die Wände sind aus grauem Beton.

Kleiner Check-in-Bereich

Passagiere, die mit öffentlichen Verkehrsmitteln oder dem Auto am Flughafen ankommen, müssen vom zentralen Punkt des Terminals 1 nach Norden fahren. Terminal 2 ist gut gekennzeichnet. Laut Angaben sind es etwa 400 Meter. In wenigen Minuten stehen Sie vor dem neuen Terminal 2, das von außen silbern glänzen wird. Der Zugang zum Gebäude erfolgt über einen zentralen Haupteingang. Direkt dahinter befindet sich der Check-in-Bereich. Passagiere, die ihr Gepäck am Flughafen einchecken und abgeben müssen, finden ebenfalls mehrere Check-in-Automaten vor. Der Raum ist klein. Da vor allem Low-Cost-Carrier wie Ryanair das neue Terminal nutzen, wurde hier offenbar Kapazität geopfert, da die meisten Passagiere ohnehin eingecheckt werden und mit ihrer Bordkarte am Flughafen erscheinen.

Dadurch können Passagiere direkt zur Sicherheitskontrolle gehen. Wie der Vertreter der Bundespolizei und Frau von Massenbach bereits bei der Vorstellung des neuen Terminals ankündigten, handelt es sich um die bundesweit modernsten Sicherheitskontrollspuren der Bundespolizei. Diese Gleise sind insgesamt 21 Meter lang, sodass mehrere Personen gleichzeitig die Sicherheitskontrolle passieren können. Vor allem spart es Zeit. Nämlich: Im Vergleich zu den Sicherheitskontrollen im Terminal 1 liefen diese deutlich schneller und reibungsloser ab. Im Terminal 1 sollen die Spuren der Sicherheitskontrolle nur etwa halb so lang sein. Die rund sechs Millionen Passagiere mit maximaler Kapazität im Terminal 2 werden einige solcher Sicherheitskontrollen vorfinden.

Modernste Sicherheitskontrolle

Nach der Sicherheitskontrolle, die sich übrigens auf Ebene 2 befindet, finden die Passagiere den Sitzplatz. Hier ist ein toller Heinemann Duty Free Shop. Angrenzend befinden sich kleine Imbisse und Geschäfte für den täglichen Bedarf. Dieser Bereich soll die Fahrgäste zum Verweilen einladen. Etwas kompliziert im Industriechic, aber einige Sitzpassagiere werden sich hier wiederfinden, bis das Abfluggate des Fluges bekannt ist. Diese kommen vor allem bei Ryanair und Co. ziemlich spät, daher bin ich gespannt, wie gut die Kapazitäten hier wirklich geplant waren.

Sobald das Abfluggate bekannt ist, können Passagiere über eine Brücke zum Pier Nord, das technisch zum Terminal 1 gehört, gelangen. Nur so kann Terminal 2 als eigenständiges Terminal bestehen. Das bedeutet aber auch, dass Passagiere theoretisch auch die Sicherheitskontrollen im Terminal 1 nutzen könnten. Umgekehrt würde es auch funktionieren. Das hat auch den Vorteil, dass Passagiere auch nach der Sicherheitskontrolle in die Lounge im Terminal 1 gehen können. Die Lufthansa Lounge liegt unweit von Terminal 2 und direkt neben dem Pier Norden.

Chaos auf dem Weg nach draußen

Neuankömmlinge können ab April das neue Terminal 2 nutzen. Sie können auch die Brücke vom Pier Norden zum Terminal 2 benutzen und den Schildern zum Gepäckgepäck folgen. Eine Treppe und grauer Beton führen nach unten zum Gepäckband. Fahrgäste finden hier insgesamt drei Gepäckbänder vor. Das Gebiet ist groß. Die Gepäckausgabe wurde übrigens auch für den Launch des neuen Terminal 2 genutzt.

Wenn die Passagiere den Weg nach draußen finden, müssen sie nur noch der Beschilderung folgen und zum Check-in-Bereich zurückkehren. Ehrlich gesagt finde ich diesen Bereich am schwierigsten. Ankommende Passagiere treffen Abfliegende Passagiere im kleinsten Raum des Terminals. Es gibt nur einen Haupteingang mit zwei Türen für die Fahrgäste innen und außen. Hier könnte es sehr eng werden.

Fazit zum ersten Eindruck von Terminal 2

Das neue Terminal 2 wird gestalterisch nicht überzeugen. Doch dafür ist der Neubau am Berliner Hauptstadtflughafen nicht konzipiert. Terminal 2 soll Terminal 1 deutlich mehr entlasten. Terminal 2 bietet Platz für bis zu sechs Millionen Passagiere. Es soll vor allem mit Funktionalität und Geschwindigkeit überzeugen können. Im Terminal 2 wird dies höchstwahrscheinlich auch möglich sein. Dennoch gibt es einige Fallstricke, die dem BER Sorgen bereiten könnten. Ich meine, vor allem der kleine Check-in-Bereich ist viel zu klein. Wenn hier ankommende Passagiere auf abfliegende Passagiere treffen, kann es richtig spannend werden. Ich bin jedoch gespannt und vor allem glücklich, dass der Flughafen endlich ein Puzzle zu seiner noch jungen Geschichte beitragen kann. Hoffen wir, dass das neue Terminal noch mehr Passagierflügel bekommen kann.